Jaffa

Gestern ging es für mich nach Tel Aviv, genauer gesagt nach Jaffa, um dort noch mit Denderah ihre letzten zwei Tage zu verbringen. Aus den zwei Tagen wurde aber mehr ein Abend und ein Tag, denn ich war eeeeewig unterwegs. Irgendwie hatte ich unterschätzt, dass freitags nur sehr wenige Busse von Ramallah aus nach Jerusalem fahren. Über zwei Stunden saß ich an der zentralen Busstation und wartete, trank Tee, wartete, trank Kaffee (der mir freundlicherweise geschenkt wurde) und wartete. Immerhin konnte ich in dieser Zeit einige Whatsapp-Nachrichten beantworten, aber gleichzeitig wurde mir nach und nach bewusst, dass ich nicht mehr - wie ursprünglich geplant - mit dem Zug nach Tel Aviv und dort mit dem Bus zum Hostel  kommen würde. Denn schon am Freitagnachmittag beginnt in Israel der Shabbat und die öffentlichen Verkehrsmittel fahren nicht mehr. Als ich nach langer Zeit endlich in Jerusalem angekommen war, machte ich mich also auf die Suche nach einem Sammeltaxi, das mich noch nach Tel Aviv bringen würde. Zum Glück fand ich nach einer Weile der Planlosigkeit jemanden, der mir helfen konnte und war wenig später tatsächlich auf dem Weg nach Tel Aviv. Aus dem Autofenster konnte ich einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten - noch lieber hätte ich den aber natürlich am Strand gesehen.

Als ich schließlich in Tel Aviv angekommen war, musste ich noch ungefähr eine halbe Stunde laufen und kam dann endlich im Hostel an, wo ich auf Denderah traf.

Im Hostel gab es zum Glück relativ bald eine Kleinigkeit zu Essen für alle, sodass ich mich ein bisschen stärken konnte. Und als die happy hour eingeläutet wurde, dufte ein Bier natürlich nicht fehlen (außerdem war es für die hießigen Verhältnisse unschlagbar günstig). 

Nach dem ersten Ankommen machten wir uns dann aber noch auf den Weg nach Jaffa, wo wir am Strand entlang spazierten (barfuß!!!) und durch die Gassen der Altstadt schlenderten. Schließlich aßen wir in meinem Lieblingsrestaurant noch eine Kleinigkeit - es war wieder einmal unschlagbar lecker. Kurzzeitig hatte ich schon Angst bekommen, dass es das Restaurant nicht mehr geben würde, aber ich hatte mich zum Glück nur in der Gasse geirrt... Ich würde sagen: Ein gelungener letzter Abend!

Der Morgen danach begann für mich relativ früh, denn unsere Zimmergenossinnen redeten so laut, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Zum Glück konnte ich aber die Zeit auf der Dachterrasse nutzen und dort mit Kaffee (löslichem Kaffee aus einem Plastikbecher, ja...) und einem schönen Buch langsam aufwachen. Später gab es dann Frühstück und auch Denderah gesellte sich zu mir. 

Wie es die Bilder erahnen lassen: Das Wetter spielte leider nicht so sonderlich gut mit. Grauer Himmel und Nieselregen begleitete uns den Tag über.

Das Wetter konnte uns aber nichts anhaben, wir spazierten trotzdem nochmal durch Jaffa und verbrachten viel Zeit in einem wunderschönen Café, in dem es sogar Livemusik gab. Denderah und ich teilen zum Glück die Leidenschaft für lange Caféaufenthalte und haben auch sonst sehr oft einen ganz ähnlichen Geschmack, was unserer gemeinsamen Zeit auf jeden Fall nicht geschadet hat. Insgesamt kann ich an dieser Stelle sagen, dass ich die Zeit mit Denderah sehr genossen habe und sie mir jetzt - wo ich wieder "alleine" bin - auf jeden Fall ein bisschen fehlt. Danke an dich, Denderah! Du hast mein Ankommen hier ungemein verschönert!

Nach einem schönen letzten gemeinsamen Tag hieß es dann am Abend leider Abschied nehmen... Denderah machte sich mit ihrem riesigen Rucksack auf zum Flughafen und ich lief im Regen zum nächsten Hostel. Einen richtigen Wolkenbruch erlebte ich dann später, als ich nochmal zum Abendessen in meinem Lieblingsresaurant war. Das Gewitter wollte gar nicht aufhören und zum Glück konnte ich irgendwann von draußen nach drinnen umziehen.

Das Unwetter war fast wie damals während meines Freiwilligenjahres, als wir in Jaffa Silvester gefeiert haben...

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