Der Frühling kommt!

Ein Mandelzweig in der Abendsonne.
Ein Mandelzweig in der Abendsonne.

 

Liebe Freunde, Interessierte und Bekannte!

 

Der Frühling kommt, es wird langsam wieder wärmer im Heiligen Land. Die Vögel zwitschern im Garten neben meinem Zimmer, wenn ich am Nachmittag nach Hause laufe brauche ich keine Jacke anzuziehen. Die Blumen blühen, alles ist grün und voller Leben. Ein ganz neues Bild! Als ich vergangenen Sommer hier angekommen bin, war alles braun, staubig und trocken. Nur vereinzelt konnte man in den "Palästinensischen Autonomiegebieten" grüne Stellen erblicken, in Israel schon mehr, aber immer nur dort, wo bewässert wurde. Deshalb sollten wir die Zeit jetzt richtig genießen, denn wenn der Frühling erst einmal richtig da ist, folgt auch gleich darauf der Sommer. 

 

Als ich gestern beim Arabischkurs war, blühten im Garten meiner Lehrerin die Mandelbäume - wunderschön und hoffnungsvoll, so direkt neben der großen grauen Mauer. 

 

Mandelbaum und Mauer.
Mandelbaum und Mauer.

Für alle, die sich gewundert haben, warum ich so lange nichts mehr geschrieben habe:

 

1. Ich war fast eine Woche krank. Mich hat eine ziemlich starke Grippe erwischt und ich lag flach.  Und wisst Ihr was? Ich musste nicht alleine zu Hause meine Grippe auskurrieren, Lorenz und Tamara (ich bin mir sicher, ihr kennt sie inzwischen) haben mich überaus gastfreundlich, undkompliziert und fürsorglich bei ihnen zu Hause aufgenommen. So konnte ich dort für eine Woche - IM WARMEN - bleiben und es wurde sich total lieb um mich gekümmert. Die beiden jungen Eltern hatten gerade ein neues Gästebett gekauft und ich durfte Felis Zimmer bewohnen. Eswar so schön, nicht alleine zu sein und Gesellschaft zu haben. Über meine Gesellschaft hat sich vor allem die kleine Feli gefreut, ich kenne jetzt alle ihre Bücher und weiß, auf welcher Seite sich die Katze "Miau" und die Kuh "Muh" befinden ;-) Für all das bin ich der kleinen Familie total dankbar und glücklich, solche Freunde zu haben! Inzwischen bin ich auch wieder gesund und zurück in der Schule.

 

2. Gerade gibt es sehr viel zu tun. In der Schule bin ich ständig gefordert und auch zu Hause muss ich dafür in letzter Zeit noch mehr vorbereiten. Im Vordergrund steht die DSD-Vorbereitung, meine Aufgabe ist es vor allem, die mündlichen Prüfungen mit zu erarbeiten, Hilfe bei den Präsentationen zu geben, das Gespräch (Fragen beantworten und erzählen) zu üben, und und und... Außerdem habe ich montags nachmittags eine Übungsstunde für die Klassen 9-11 für die DSD-Prüflinge begonnen, die ich bis zur mündlichen Prüfung im April wöchentlich anbieten werde. 

 

Darüber hinaus steht in etwas mehr als einer Woche der große Vorlesewettbewerb an, wo die Schüler/innen der lutherischen Schulen im Raum Bethlehem gegeneinander antreten werden. Jede Klasse von 6-10 stellt eine/n Kandidaten oder Kandidatin und meine Aufgabe ist es, passende Texte auszusuchen und dann mit den Schülern vorzubereiten. Gar nicht mal so einfach, denn man muss sich ziemlich zum Affen machen, um aus einem schüchterenen Mädchen - was eigentlich fast fehlerfrei den Text vorliest - eine Schauspielerin heraus zu kitzeln, um ein bisschen aus sich herauszukommen und Pippi Langstrumpf zu verkörpern. Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit ;-) Beim Vorlesewettbewerb wird nicht nur ein vorbereiteter Text vorgelesen, sondern auch ein fremder Text und außerdem muss sich jede/r kurz vorstellen und etwas über seinen Text erzählen. 

 

3. Auch in meiner Freizeit bin ich immer viel beschäftigt, mit Brass for Peace, Sprachkurs, Chor (ich singe ab jetzt wahrscheinlich in Bethlehem mit und nur noch ab und zu in Jerusalem), WG-Besuchen, Freunde treffen, und was sonst gerade so kommt. Vor kurzem waren wir z.B. bei einem Lehrer zu Besuch, um ihm zu seinem neu geborenen Sohn zu gratulieren. Zwei Stunden verbrachten wir dort, wurden mit einem überaus leckeren Essen empfangen und bewunderten alle den kleinen Kerl. Dieser wurde von Arm zu Arm gereicht und von allen bespaßt. Eine schöne Kultur, wie ich finde...

Die Qualität des Fotos ist zwar ziemlich schlecht, die des Essens war hingegen großartig.
Die Qualität des Fotos ist zwar ziemlich schlecht, die des Essens war hingegen großartig.
Chor in Bethlehem, eine bunt gemischte Truppe.
Chor in Bethlehem, eine bunt gemischte Truppe.
Ein Abend in Jerusalem. Neue und schon etwas ältere Freunde.
Ein Abend in Jerusalem. Neue und schon etwas ältere Freunde.

 

Das war ein kurzes Update aus meinen letzten Tagen und Wochen. Wie geht es euch? Wann kommt der Frühling in Deutschland an? 

 

 

Liebe Grüße,

Anna

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