Treiben Lassen

Heute war es endlich soweit: Ich war am und            IM      Toten Meer!

 

Zusammen mit Judith und der Schwester von Carolin fuhr ich am Morgen in Richtung Süden. Dort ging es zu erst zu Fuß hinauf nach Masada.


Mit Masada hinterließ Herodes der Große am Rande des Toten Meeres ein machtstrotzendes Bauwerk mitten in der Wüste. Neben dem Tempelberg in Jerusalem und dem Herodium südlich davon, ist dieses das dritte Zeugnis römischer Monumental-Baukunst, erbaut 37-31 v. Chr. Dieser Ort war von Herodes aus strategischen Gründen gewählt worden. Masada (Massada) sollte Herodes als Zufluchtsort vor seinen jüdischen Feinden und Kleopatra dienen. Doch weder die eine noch die andere Bedrohung wurde jemals wahr. Herodes war nur ein einziges Mal dort – nicht flüchtend.

Das Ende Masadas als Festung zeichnet sich durch ein tragisches Ereignis aus. Im Jahr 66 n. Chr., der Aufstand gegen die Römer war voll entbrannt, übernahmen und verschanzten sich jüdische Rebellen unter der Führung von Eleasar Ben Jair in der Festung. Diese Gruppe gehörte den Zeloten (daher der Begriff Zeloten-Festung), einer radikalen jüdischen Partei, die Jerusalem wegen innerjüdischer Meinungsverschiedenheiten verließen, an.

 

Sechs Jahre verbrachten Sie dort unbehelligt, doch das Römische Heer gab keine Ruhe. Im Jahr 72 n. Chr., zwei Jahre nach dem Fall Jerusalems, ließ der Statthalter Flavius die Zehnte Legion gegen die in jeglicher Hinsicht unterlegenen jüdischen Rebellen aufmarschieren. Erst durch eine achtmonatige Belagerungzeit, in der ein 4,5 Kilometer langer Außenwall mit acht Militärlagern und eine Rampe von Landesseite errichtet worden war, boten sich den Römern die Vorraussetzungen für eine Eroberung. Aber erst der massive Angriff brachte sichtbaren Erfolg. In dieser ausweglosen Lage, am ersten Tag des Pessachfestes, beschlossen sie den kollektiven Mord, um nicht in die Hände des Feindes zu fallen. Alles wurde verbrannt, bis auf die Lebensmittel, um zu zeigen, dass sie nicht verhungert waren. Nach Überlieferung des jüdischen Geschichtsschreibers Joseph Flavius überlebten zwei Frauen und fünf Kinder, die sich in einer Wasserleitung versteckt haben sollen und so dem Tod entkamen. Aus Ehrfurcht vor der Ehrentat soll der römische Befehlshaber diesen Frauen und Kindern die Freiheit geschenkt haben.

 

 Quelle: http://www.israelmagazin.de/historisches/masada


Weiter ging es nach einem phänomenalen Picknick auf dem Berg an das Tote Meer. Wir hatten wunderbar sommerliches Wetter und machten uns auf einem öffentlichen Strand, an dem man keinen Eintritt bezahlen musste. Irgendwann fanden wir - auf den Tipp von sehr netten Israelis, die einfach am Meer Gitarre spielten - einen schönen Strand.

Und dann kam endlich der Moment, auf den ich schon ganz lange gewartet hatte... ich ging ganz vorsichtig in das Meer hinein, setzte mich vorsichtig in das Wasser und legte mich dann rückwärts hinein... Das Wasser trug mich einfach und das Gefühl, was ich mir schon immer ausgemalt hatte, war ganz besonders (wenn auch nicht sooooo besonders, wie erwartet).

Ich ließ mich einfach treiben... Spürte das Salz auf meiner Haut und die Kraft des Wassers. Ganz klar war es unter mir und wenn ich hinab blickte, konnte ich die salzverkrusteten Steine sehen. Das Gefühl war toll und total entspannend.

Treiben lassen war auch ein wenig mein Motto der letzten Tage und Wochen. Ich lasse mich treiben, von einem Tag zum anderen, von einem Termin zum nächsten. Ich bin "maschrule ktir", viel beschäftigt und immer auf Achse. Es gibt in der Schule viel zu tun und auch am Nachmittag habe ich - neben der Unterrichtsvorbereitung - viele Sachen unternommen, war oft in Talitha oder in Bethlehem und Beit Sahour unterwegs. Auch in den nächsten Wochen wird es wohl so weiter gehen, die Vorbereitungen für die großen DSD-Prüfungen (Deutsches Sprachdiplom) beginnen, immer mehr habe ich nun mit den älteren Schülern zu tun und bereite mit ihnen zusammen ihre Präsentationen vor.

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Kommentare: 2
  • #1

    Miriam (Freitag, 26 Februar 2016 20:07)

    Wooow, das klingt nach einem tollen Erlebnis, ich hoffe, das tote Meer trägt mich auch irgendwann mal;) Viele liebe Grüße<3

  • #2

    Anna (Samstag, 27 Februar 2016 06:24)

    Ganz bestimmt wird es das, im Sommer wahrscheinlich aber bei fast unerträglicher Hitze ;-) ich freue mich schon darauf, mit dir zusammen viele tolle Erlebnisse zu erleben <3