Wadi Qelt

Oft sind ja die spontanen Ausflüge am schönsten...

 

Alle die mich schon etwas länger kennen wissen, dass Spontanität nicht immer so mein Ding ist, allerdings muss ich mich hier wohl oder übel daran gewöhnen, denn so gut wie alles läuft hier

s p o n t a n.

Bei der Arbeit, bei Terminen, den Urlaubstagen, zusätzlichen Aufgaben, der Planung sonstiger Events, Ausflügen und wirklich allem..

S p o n t a n  sind hier alle, nicht nur die Einheimischen ;-)

 

Wie dem auch sei, am Freitag fuhr ich also  s p o n t a n  mit Lorenz, Tamara, Feli und einer weiteren Lehrerin aus Talitha ins Wadi Qelt. Das Wadi verläuft durch die Judäische Wüste und hat anscheinend das ganze Jahr über (immer wenigstens ein bisschen) Wasser. Es endet dann bei Jericho und ist sehr beliebt zum Wandern.

Auch wir hatten eine Wanderung vor und besichtigten zuvor noch das Kloster, welches an eine ganz besondere Stelle in den Berg gebaut wurde und in der riesigen Wüste fast ein bisschen "unecht" und winzig wirkt.

Von da aus ging es los in das Wadi, allerdings nicht in Richtung Jericho, sondern in die andere Richtung. Es war herrlich, das Wetter war toll und wir wanderten durch eine einzigartige Landschaft. Man kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus und wir entdeckten nicht nur besondere Pflanzen, sondern auch das ein oder andere interessante Tier. Jedes Mal wenn das Wadi eine Biegung machte, war man gespannt, wie es dahinter weitergehen wird und jedes Mal war man wieder aufs Neue überrascht.

Irgendwann machten wir eine Rast und auf einmal kam eine Ziegenherde an uns vorbei, das war wirklich wie im Film und auch ganz so, wie man sich das vielleicht einmal vorgestellt hat. Naja gut, das Einzige nicht ganz Typische war, dass der Hirte seine I-Pod Kopfhörer im Ohr hatte. Dafür trug er aber ein kleines Lämmchen unterm Arm, was noch nicht mit den großen Ziegen mithalten konnte und brachte es immer wieder liebevoll zur Mutter, damit es bei ihr trinken konnte.

Nachdem wir ziemlich lang relativ angenehm gewandert waren, wurde es auf einmal immer enger, nasser und rutschiger.. Ja das Wadi hat immer Wasser und an diesem Tag an manchen Stellen mehr als nur eine kleine Pfütze. So kam es dazu, dass wir irgendwann richtig klettern mussten, so ganz  s p o n t a n  ;-)

Das hat aber großen Spaß gemacht und auch wenn es manchmal ganz schön anstrengend war und ich auch vor ein paar Herausforderungen stand. Das hat der Wanderung nochmal ein ganz anderes Gefühl verliehen.

Ich war begeistert, wie Lorenz das mit Feli im Rucksack auf dem Rücken hinbekommen hat - man muss aber auch dazu sagen, er ist erfahrener Kletterer und Sportlehrer.

In der anbrechenden Abendstimmung ging es dann wieder zurück zum Auto und nach Bethlehem, wo ich ziemlich müde und mit komplett verdreckten Schuhen zur zweiten Hälfte der Brass for Peace Probe ging.


Vielen Dank für diese   s p o n t a n e  Einladung und den unvergesslichen Ausflug!

Blöderweise hatte ich den Akku meiner Kamera nicht aufgeladen und konnte deshalb am Ende keine Fotos mehr machen, außerdem habe ich beim Klettern beide Hände gebraucht. Trotzdem habe ich fleißig geknippst und hoffe, dass ich so den schönen Ausflug auch für euch anschaulich machen kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Dr.F.Kr. (Donnerstag, 26 November 2015 21:32)

    Liebe Anna.
    Ich habe in Dietlingen zur Jahreslosung 2016 einige Gedanken in einer Andacht mitzuteilen am 1.1. lautet:"Ich will euch trösten wie einen seine Mutter tröstet".
    Mit Gedanken an den jungen Hirten mit I-Pad Kopfhörern im Ohr....Du teilst im Blog mit:
    Er trug aber ein kleines Lämmchen unterm Arm,das noch nicht mit den großen Ziegen mithalten konnte.Er brachte es immer wieder liebevoll zur Mutter,damit es bei ihr trinken konnte.....Moderne Menschen,moderne Hirten l e b en so etwas,was dann tröstet.
    Danke Anna, für diese Schilderung.Dein Opa in Leipzig