Der erste Monat ist vorbei

Vor einem Monat bin ich hier angekommen. Komisch, wie schnell die Zeit vergeht...

Auf der einen Seite fühlt es sich so an als wäre ich schon ewig hier, schon ewig von zu Hause fort. Auf der anderen Seite kann ich nicht glauben, dass ich wirklich schon seit vier Wochen hier lebe, dass ein Zwölftel meiner Zeit schon vorbei ist.

 

Rückblickend kann ich nach dieser ersten Zeit hier sagen:

 

Ja, das war genau die richtige Entscheidung!

 

Natürlich ist es nicht immer leicht, ein neues Land, neue Sprache, neue Kultur, neue Leute, neue Arbeit, neue Wohnung, so viele neue Eindrücke und Erfahrungen und und und. Das ist ganz schön anstrengend und man muss sich erst einmal eingewöhnen. Außerdem muss man sich daran gewöhnen, von seinen Lieben aus Deutschland getrennt zu sein, herausfinden, wann, wie oft und wie man Kontakt haben will, ob über Skype, Telefon, E-Mail oder WhatsApp... Auch das ist nicht immer leicht und wird sich bestimmt in der kommenden Zeit immer mehr einspielen.

Inzwischen kenne ich mich aber in der Gegend langsam aus, fühle mich ein wenig heimisch und zugehörig und habe das Gefühl, von den Menschen hier freundlich aufgenommen zu werden. Meine Wohnung habe ich mir "hübsch" gemacht, auch dort fühle ich mich wohl und freue mich nach der Schule oder am Abend darauf "nach Hause" zu kommen.

 

In den letzten Tagen sind eigentlich keine wirklich spannenden Dinge passiert. Ich habe gearbeitet, am Dienstag Abend war in der Erlöserkirche ein Kennenlernabend mit der deutschen Gemeinde, viele neue Leute habe ich aber eigentlich nicht kennengelernt :-D.

Am Mittwoch war ich bei meinen Vermietern eingeladen, zusammen mit einigen amerikanischen Freiwilligen, die auch hier in der Gegend für ein Jahr bleiben werden und in verschiedenen Schulen Englisch unterrichten. Einer von ihnen wohnt jetzt im Haus nebenan. Er wird in zwei Wochen anfangen in der selben Schule wie ich mitzuarbeiten.

Der Abend war sehr schön und vor allem mit den beiden Töchtern der Vermieter habe ich sehr nett geredet und mich ein bisschen mehr mit ihnen angefreundet.

 

Am Donnerstag habe ich nochmal eine kleine Führung durch die Schule mitgemacht und konnte dabei auch die Werkräume anschauen. Ein paar wenige Bilder sind dabei entstanden, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich finde es wirklich toll, dass die Schüler auch in die traditionelle Handarbeit Einblicke bekommen und die Produkte am Ende sogar in einem kleinen Laden verkaufen. Zum Beispiel Weihnachtsschmuck aus Olivenholz: Viele Menschen hier in der Gegend verdienen ihr Geld damit und auch die Schüler lernen die traditionelle Arbeit und die "Verbindung von Geist und Hand" kennen, wie der stellvertretende Schulleiter so schön sagte. Die Kerzen werden von den Schülern selbst gegossen, bemalt und verpackt und auch das Geschirr wird im Unterricht hergestellt.

 

Am Abend hieß es in der Talitha WG: Gemeinsam kochen. Wir sechs Volos hatten nämlich noch ein paar Leute für den Abend eingeladen und haben gemeinsam etwas leckeres zu Essen gezaubert. Es hat großen Spaß gemacht zusammen zu kochen und zu backen, um danach bei schönen Gesprächen und lustigen Spielen beisammenzusitzen und das Essen zu genießen. Außerdem gab es noch ein paar spontane musikalische Einlagen und wir hatten viel Spaß zusammen.

 

Heute konnte ich endlich einmal ausschlafen - zum ersten Mal so richtig - und ich habe den Vormittag ganz entspannt und gemütlich zu Hause verbracht. Das musste auch mal wieder sein. Heute Nachmittag ist dann wieder die "Brass for Peace" Probe und ich habe gehört, dass wir bald schon mit den ersten Weihnachtsliedern anfangen werden. Und das bei über 30 °C im Schatten. Ich werde davon berichten.

 

Ich grüße euch ganz herzlich und hoffe, dass ich in den nächsten Tagen wieder mit mehr Eindrücken und Fotos dienen kann ;-)

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Kommentare: 4
  • #1

    Oma Christel (Freitag, 18 September 2015)

    Gratulation zum ersten Zwölftel. Ich freue mich über deine Berichte und Bilder. Manche Erinnerung an unsere Reise kommen, aber auch andere Mauererinnerungen. Wir hören heute Abend Mendelsohn und Mozart im Gewandhaus. 1000 liebe Grüße

  • #2

    Anna (Freitag, 18 September 2015 19:18)

    Mauererinnerungen.. es gab und gibt viele verschiedene Mauern auf dieser Welt, die nicht in Vergessenheit geraten sollten und an die man sich immer wieder Erinnern sollte..
    Es freut mich, deinen Gruß zu lesen und ich hoffe, dass ihr ein schönes Konzert erlebt habt.
    1000 liebe Grüße zurück!

  • #3

    Rita (Sonntag, 20 September 2015 18:38)

    Hallo Anna...ich hoffe es ist ok..Marc hat mir Deine Seite gezeigt...und ich lese so gerne Deine Kommentare. ..
    (Ich bin Marc's Tante)...
    Es ist für mich unglaublich interessant und ich bewundere Dich und Deine Erfahrungen in diesem Jahr in Palästina...ich bin gespannt was Du noch alles erlebst...
    Lieben Gruß. .Rita

  • #4

    Anna (Montag, 21 September 2015 07:39)

    Liebe Rita,
    na klar ist das okay und na klar erinnere ich mich an Dich! Es freut mich, dass Du durch das Lesen meines Blogs an meinen Erlebnissen in diesem Jahr teilnimmst :-)
    Liebe Grüße,
    Anna