Anna zieht um!

Am Samstag war "endlich" der Tag gekommen, an dem ich aus der WG ausziehen und in meine erste eigene Wohnung einziehen sollte...

Am Morgen des Tages hatten wir aber erst einmal vier Stunden Sprachkurs bei Clemanse, einer älteren Dame, die sehr nett und liebenswert ist. Früher war sie Englischlehrerin in der ELS Beit Sahour, heute gibt sie einigen „Ausländern“ Arabischunterricht bei sich zu Hause.

Alle Volontäre hatten zusammen die erste Einheit und wir lernten einige Begrüßungen und ein paar andere hilfreiche Wörter und Sätze kennen. Zwischendurch wurde immer wieder Tee getrunken und vor allem viel aus alten Zeiten erzählt. Von Schülern, Verwandten und der palästinensischen Kultur.

Ich muss sagen, arabisch ist wirklich sehr schwer und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Am Nachmittag hieß es dann aber wirklich: Anna zieht um!

Khaled brachte uns alle, samt meines Gepäcks, in meine neue Wohnung nach Beit Sahour. Gemeinsam betraten wir diese zum ersten Mal und begutachteten das wirklich schöne Zimmer.

Ihr möchtet jetzt sicher wissen, wie es in der Wohnung aussieht? In den nächsten Tagen, wenn ich alles eingeräumt habe, werden Fotos folgen ;-)

Mein Vorgänger Andreas hat alles sehr schön aufgeräumt hinterlassen und mir einen sehr lieben Brief geschrieben, sowie einige kleine Zettel an den verschiedensten Stellen deponiert. Ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er für mich hier vorbereitet und in die Wege geleitet hat. Er ist bei den Menschen hier sehr beliebt und geschätzt und es wird wohl ein bisschen schwer für mich, die großen Fußstapfen, die er hinterlassen hat, auszufüllen.

Nach der ersten Besichtigung wurden wir von Gina, der Tochter meiner Vermieter und damit auch meiner neuen „Gastschwester“ durch die Stadt geführt. Was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen und ich hoffe, dass ich mich bald zurechtfinden werde, in all den Straßen, die für mich (noch) so gleich aussehen.

Am Abend fuhren die anderen Volos dann zurück in ihre WG und ich war zu einem gemeinsamen Abendessen bei Familie Rishmawi (meinen Vermietern) eingeladen.

Es war sehr lecker (und extra für mich sogar vegetarisch) und vor allem hatten wir schöne Gespräche. Ich bin sehr froh, in einer so netten und aufgeschlossenen Familie Anschluss finden zu dürfen. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile bei einer Tasse Tee, bis ich irgendwann nach unten in meine Wohnung ging und dort die erste Nacht im neuen Bett schlief (leider zusammen mit einer sehr gierigen Mücke...).